Spezifische Sprachentwicklungsstörungen
Eine spezifische Sprachentwicklungsstörung liegt unter Umständen vor, wenn Ihr Kind den sprachlichen Rückstand nicht bis zum 3. Geburtstag aufgeholt hat. Während die Entwicklung in allen anderen Bereichen fortschreitet, zeigen sich hinsichtlich der Sprachentwicklung möglicherweise verschiedene Entwicklungsstörungen:
Störung der Aussprache
- Auslassen, Ersetzen oder Fehlbilden eines oder mehrer Laute oder Silben.
- "Mate" statt "Tomate"
- "Dabel" statt "Gabel"
- Lautbildungsstörung bei Zischlauten
Störung des Wortschatzes
Beispielsweise ist der Begriff für einen Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs nicht im Wortschatz des Kindes enthalten oder der Gegenstand ist unter einem falschen Begriff abgespeichert.
Fallen Wortfindung oder Wortbenennung schwer, wird die Kommunikation erschwert und das Kind versucht, die unangenehme Situation z. B. durch Schweigen zu umgehen.
Störung der Grammatik
Auffälligkeiten im Vergleich mit gleichaltrigen Kindern: bestimmte grammatikalische Strukturen werden gar nicht erworben oder Fehler werden deutlich häufiger gemacht als bei übrigen Kindern ihrer Altersklasse.
Störung des Sprachverständnisses
Schwierigkeiten beim Verstehen und Erkennen besprochener oder vorgelesener Zusammenhänge.
Störung der Erzählkompetenz
Aufgrund von Schwierigkeiten beim freien Erzählen erzählen Kinder mit Sprachauffälligkeiten vergleichsweise wenig und/oder der Gesprächspartner kann den Sinn des Erzählten schwer erfassen.
Störung der Kommunikation
Die Reaktion des Kindes entspricht nicht den kommunikativen Anforderungen des Gesprächspartners. Zum Beispiel werden Fragen unpassend beantwortet, das individuelle Vorwissen eines Gesprächspartners nicht berücksichtigt oder das Kind kann dem Gesprächsverlauf nicht folgen bzw. ist unaufmerksam.